Projekt Bunnaschool schafft nachhaltigen Wandel
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es nicht überraschend, dass auch die Entwicklungszusammenarbeit einen Schwerpunkt auf die Digitalisierung legt und die darin liegenden Chancen der Effizienz- und Wirkungssteigerung realisieren möchte. Viele Projekte stoßen allerdings auf technische und infrastrukturelle Herausforderungen oder bleiben langfristig wirkungslos, weil nach einer Pilotphase der Übergang in den Regelbetrieb nicht frühzeitig mitkonzipiert ist. Das Projekt "Digitalizing Coffee Education in Ethiopia" adressiert diese Herausforderungen und zielt darauf ab, einen nachhaltigen Beitrag zur Digitalisierung des äthiopischen Kaffeesektors zu leisten.
Senior Managerin & Partnerin
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Projekte
Digitalisierung in der Internationalen Zusammenarbeit
Initiiert von der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) arbeitete das Team von IMAP in Kooperation mit zwei Projektpartnern an der Entwicklung einer Online Coffee School mit dem Namen "Bunnaschool". Dieser Name leitet sich aus dem äthiopischen Wort für Kaffee ("bunna") ab. Das Hauptziel dieses Projekts ist es, ansässigen Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen eine digitale Lernplattform zur Verfügung zu stellen, die Schulungskurse rund um den Kaffeesektor anbietet. Damit sollen die Kapazitäten von Fachleuten im Kaffeebereich in Äthiopien und der gesamten Region gestärkt werden. Inhaltlich wird angestrebt, die Nachhaltigkeit der globalen Lieferketten und der Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen in Äthiopien zu fördern.
Online Schule und hybride Lernformate
In der Pilotphase startete die Bunnaschool mit drei Kursen: "Ethiopian Coffee System: An Overview", "Coffee Sensory 101: The Basics" und "Export Planning Guide: A Self Learning Tool". Während dieser Pilotphase wurden verschiedene Formate getestet, um tatsächlich den technischen Gegebenheiten des Landes gerecht zu werden. Die Lerninhalte wurden in hybrider Form vermittelt – sowohl durch Onlinekurse als auch durch einen Präsenzkurs vor Ort im Rahmen des Kurses "Coffee Sensory 101: The Basics".
Partizipative Projektentwicklung
Bei der Konzeption der Online-Kaffeeschule kam ein vielfältig zusammengesetztes Projektteam zum Tragen, das partizipativ und auf Augenhöhe die Teilleistungen zu Technologie, Inhalten und Projektorganisation erbrachte. Das äthiopische Unternehmen YA COFFEE steuerte sein Fachwissen im Kaffeebereich bei, während die technische Umsetzung der digitalen Lernumgebung von der österreichischen Firma Wunderbyte GmbH übernommen wurde. IMAP trug durch agiles Projektmanagement und Qualitätssicherung zur Umsetzung des Projekts bei.
Digitalisierungsleuchtturm durch Nachhaltigkeit
Um sicherzustellen, dass die positive Wirkung des Projekts langfristig Früchte trägt, ist geplant, die Bunnaschool nach Ablauf der Projektlaufzeit von der Dilla Universität in Äthiopien weiterzuführen. Vom 29. bis 31. August 2023 fand dazu auf dem Campus der Dilla Universität ein Workshop zur strategischen und operativen Ausrichtung der Schule statt. Moderiert durch die IMAP-Berater:innen Rimma Kadyrbayeva und Manuel Sommer haben Vertreter:innen der Dilla Universität und Kaffeeexpert:innen von YA COFFEE in drei Tagen eine umfangreiche Strategie erarbeitet. Mithilfe einer SWOT-Analyse wurden zunächst strategische Optionen sowie Kriterien entwickelt und eine Entscheidung zur strategischen Ausrichtung getroffen.
Darauf aufbauend wurden die einzelnen Aspekte des Business Modell Canvas erarbeitet. Ausgehend von den Umsetzungsaktivitäten wurde schlussendlich ein operationales Vorgehen mit Zeitleiste und benötigten Ressourcen entwickelt. Konkrete Ergebnisse des Workshops sind ein Missionsatz, anhand dessen strategischer Ziele und ein Operationsplans zur Institutionalisierung der Online-Kaffeeschule an der Dilla Universität entwickelt wurden.
Äthiopiens Kaffeesektor gestärkt
Das Projekt "Digitalizing Coffee Education in Ethiopia" zeigt, wie Digitalisierung und Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand gehen können, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Die Bunnaschool könnte dabei nicht nur Fachleute im Kaffeesektor stärken, sondern auch einen Beitrag auf dem Weg für eine bessere Zukunft für Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen und die gesamte Lieferkette in Äthiopien leisten.